
Android-Tan stellt heute Spiele vor.
Heutzutage ist es Gang und Gebe das dieser und jener Anime Multimedial wird. Animes bekommen auch im Nachhinein Novels und Mangas, und einige bekommen Spiele dazu oder sind der Grund für ein Spiel. Und wo einige dieser Animes große Titel abbekommen (wie auch das in Kürze im Westen erscheinende Little Witch Academia und auch My Hero Academia), so bekommen erstaunlich viele Animes auch Handygames. Ich werde mich hier auf Spiele beziehen wo der Anime begleitend oder weit vor dem Spiel erschienen ist, also kein Fate/GO, Grandblue Fantasy oder ähnliches. Diese haben einen Platz in einer umgedrehten Kategorie (Animes die aus Games enstanden sind).
Danmachi: Memoria Freese
Da hat sich Crunchyroll mal was tolles einfallen lassen. Der amerikanische Zweig der Firma hat ein Label gegründet, das japanische Handygames von eben dort auch in die westlichen Gefilde bringen soll. Das erste dieser Spiele ist Danmachi: Memoria Freese. Hierzulande ist die App zwar nur über Umwege verfügbar (QooApp wem das ein Begriff ist), aber komplett spielbar.
Bei Danmachi handelt es sich wie bei vielen Spielen mittlerweile um ein Gacha-Game. Anders jedoch als herkömmliche Lootbox-Games schafft es Danmachi tatsächlich eine Gratwanderung einzugehen, die vielen unmöglich zu sein scheint. Haben die meisten Gacha-Games unglaublich viele Charactere um es unmöglich zu machen genau den zu erwischen den man haben will, beschränkt sich Memoria Freese auf 20, die dafür extra Kostüme haben und somit häufiger vergfügbar sind. So kann man z.B. Bell als 1 ✫ Charakter mit seiner normalen Klamotte vom Anfang des Animes, einer 3 ✫ Ausführung mit seinem späteren „Battle Attire“ und weiteren Versionen erhalten.
Eine 1 ✫ „Karte“ ist natürlich erstmal schwächer als ihr 3 ✫ Counterpart, aber dann kommt der Clou: Man kann jede einzelne Karte ohne großartigen Aufwand (verhältnismäßig) zu einer 6 ✫ Karte upgraden. Durch mäßig droppende Falna-Fragmente (die in speziellen Dungeons auch farmbar sind) kann man, nun ja, seine Falna verbessern (Kenner des Animes/Mangas/Novels wissen wovon ich rede). Hat die „Karte“ den maximalen Level erreicht und das restliche Falna-Brett ist voll, kann der Charakter einen ✫-Rang aufsteigen. Das schaltet ein neues Brett frei und damit ist das Wachstum eines jeden Charakters ziemlich grenzenlos, auch wenn er ganz unten beginnt. Das passt auch gut zu den Themen der Serie, dementsprechend schön dass es das auch ins Spiel geschafft hat.
Die Dungeons und Kämpfe sind simpel gehalten. Anders als in sontigen Spielen rennt man in den Quests zwar nach links statt nach rechts, aber es darf gern öfter mal was neues geben. In jeder Quest außer bei Bossen stößt man auf 3 Gegnergruppen , die es dann in einer Art rundenbasiertem Kampfsystem zu besiegen gilt. Über antippen der Charakterportraits kann man das Ziel und den zu verwendenden Skill auswählen, mit GO gehts los. Dann sieht man dem Kampf zu und das ganze wiederholt sich. Nichts außergewöhnliches, nur der Unterschied zwischen Magischen und Physischen Angriffen gegen den das eine oder andere Monster schwach ist kann etwas Finesse in das Kampfsystem bringen. Aber das Kampfsystem ist auch nicht der Fokus des Spiels.
Der liegt nämlich in der Story. Sowohl die Story des Animes und des begleitenden Manga Oratoria sind im Spiel vertreten und werden durch animierte Sequenzen und von den Originalsprechern vertonte Dialoge ins kleinste Detail nacherzählt. Man kann sich fast sparen den Anime zu schauen wenn man das Spiel spielt.
Auch andere Charaktere stehen stark im Fokus des Spiels. Jeder Charakter den man mindestens einmal im Gacha gezogen hat wird in den Interaktionen freigeschalten. Das heißt mit 20 richtigen Gacha-Pulls hat man das ganze Roster und kann das Spiel komplett freischalten. Wenn man mit diesen Charakteren in der Stadt plaudert oder sie im Kampf dabei hat steigt der CP-Level (was auch immer das heißt), was ihre speziellen Charaktermissionen freischaltet. Diese kann man spielen, um noch mehr über die Welt und Geschichte des Spiels freizuschalten, zusätzlich sind die CP für jeden der drei Stories (Bell, Ais, Lefiya) extra. Hierbei werden bei Bell die Story des Animes, bei Ais und Lefiya die Story von Sword Oratoria nacherzählt, jeweils aus deren Perspektive.
Alles in allem ist Danmachi: Memoria Freese ein Gacha Game das nicht wie die meisten seiner Art nach kurzer Zeit stagniert und nur aufgrund von Lucky Pulls die einem die stärksten Charas schenken spielbar bleibt, sondern auch weit in der Story kein Grindfest wird und einen auch mit genügend Iris versorgt um sein Team permanent erweitern zu können. Alleine dafür bekommt es von mir eine 1+ mit 6 ✫
Bandori: Girls Band Party!
Bandori (ich weigere mich Bang Dream zu schreiben) ist erst Anfang April am Radar erschienen und trotzdem schon mitten im vierten Event, wobei die ja auch nur eine Woche jeweils laufen. In aller Munde und als Love Live Abklatsch verschrien, habe ich doch in diesem Spiel eindeutig mehr Spaß als ich in Love Live je hatte. Nicht zuletzt weil Bandori mehr bietet als „nur“ Rythm-Gameplay. Aber um das zu erklären bin ich ja da.
Der Anime sowie das Spiel drehen sich um 5 Girl Bands ála K-ON, die ihrem Hobby nachgehen/berühmt werden/als Freunde zusammen bleiben /Spaß haben wollen. Jede Band hat hierbei ihre eigenen Gründe und anders als in Love Live muss man den Anime nicht gesehen zu haben um die Charaktere trotzdem (und vielleicht sogar mehr als im Anime) kennen zu lernen.
Bandori spielt in einer kleinen Stadt mit 2 Schulen. So wirkt es zumindest wenn man sich die Map anschaut. Die wichtigsten Orte an denen sich junge Mädchen treffen sind da: Eine Shopping Mall, ein Fast-Food Restaurant, ein Musikinstrumentgeschäft, ein Übungszentrum, das übliche halt. Wobei das Spiel jedoch heraussticht ist das an jedem Ort jeder Charakter mit jedem Charakter über so viele verschiedene Dinge quasseln kann das man auch lange Zeit ins Spiel hinein die Dialoge nicht erschöpft hat. Mit den Area Items (die gewissen Bands oder Typen Boni geben) können schier unendliche Kombinationen aufgestellt werden, die alle beeinflussen, wer wo mit wem worüber redet. Da man dadurch auch noch EXP bekommt will man diese Dialoge sogar miterleben um seine Lieblingscharaktere und Waifus näher kennen zu lernen (auch wenn man die mit Charakteren die einen nerven vermutlich skippen wird). So wird auch abseits des wirklichen Spiels eine Welt geschaffen, in die man eintauchen kann.

Das Gameplay selbst ist nichts herausragendes. Normales Rythm-Game tapping, holding und manchmal flicken (was nie funktioniert), aber die Beatmaps sind unglaublich präzise und oft verfällt man in einen Flow wo man nur Perfects im Beat trommelt.
Die Musikauswahl ist breit gefächert. Jede der 5 Bands hat einige der Songs vertont und jede kann man mit einem gewissen Musiktyp verbinden. So hat Popping Party seichte Pop-Songs, Roselia eher Richtung Goth gehende Lieder und Pastell Palettes eher Schnulzen. Das Spiel hat bei uns derzeit 25 original Songs (58 in Japan) und 19 (50 in Japan) Cover-Songs, welche die wirklich interessanten sind und die auch am häufigsten im Online-Modus gespielt werden (dazu später mehr). Jetzt schon gehören zu den Covern die OPs von Attack on Titan, Tengen Toppa Gurren Lagann, Steins;Gate und K-On (2tes OP). Welche die noch kommen können (hoffentlich werden) sind z.B. die OPs von Sailor Moon, To Aru Kagaku no Railgun, Guilty Crown und Haiyore! Nyaruko-san.
Kurzer Ausflug zum Gacha bevor wir über den Online-Multiplayer reden. Der Gacha in Bandori ist einer der trägeren Sorte, mit 2500 Sternen die man für einen 10er-Pull sammeln muss. Da man ab einem gewissen Punkt Sterne nur mehr über Events und Charakter-Events freischaltet (in 25/50er Schritten), kann so der nächste Pull ziemlich arbeitsintensiv werden. Leider ist Bandori eins von den Gacha Games, wo man mit viel Glück einen hochsternigen Charakter abstauben muss um die besseren Stats zu kriegen und somit S und SS Ränge in den Liedern überhaupt möglich zu machen. Interessantes Detail am Rande: Man kann einen Charakter immer nur einmal haben. Nicht nur in der Sammlung, auch in der Band selbst. Da können natürlich keine zwei Akos oder Rimis rumstehen und spielen, selbst wenn sie unterschiedliche Kostüme anhaben.

Jede Karte über 3 ✫ hat 2 Artworks (eins vor und eins nach dem Training) und spendiert dem enstprechenden Charakter ein Kostüm.
Nun noch einen kurzen Exkurs zum Multiplayer. In Bandori ist es möglich mit anderen Spielern gemeinsam ein Lied zu spielen. Das bedeutet das euer Lead mit den bis zu 4 anderen Leads auf der Bühne steht, nur sein Skill einsetzbar ist (in einem Lied triggert der Skill jedes teilnehmenden Charakters einmal und der eines einzelnen ein zweites Mal in einem Encore) und die Punkte von allen Spielern zu einer Gesamtsumme addiert werden. Das hat den Vorteil dass es im Multiplayer viel einfacher ist an die wichtigen Kristalle zu kommen, die man zum Upgraden der Area-Items, Training der Charaktere und Freischalten der Chara-Events braucht.
Auch wenn Bandori momentan von Hackern überschwemmt wird, viele Matches mit einem Disconnect enden und ich immer noch nicht meine 3✫ Moca habe (das Event wird kommen da krieg ich eine) macht das Spiel aufgrund seiner Musik, den Charakteren im Spiel und die wenn auch schweigende (außer Sticker-Spamming) Interaktion mit anderen Spielern unglaublich viel Spaß. Jedem Fan von Rythmus-Spielen würde ich Bandori ans Herz legen, solange er sich nicht an zu viel lesen stört.