Ijiranaide, Nagatoro-san (Don’t Toy with Me, Miss Nagatoro) – Review

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Wenn wir schon einen der umstrittensten Anime-Titel der Spring-Season schauen, dann kommt auch ein Review dazu.

Um ehrlich zu sein, ich habe Nagatoro erst gar nicht auf den Schirm gehabt. Wir haben erstmal alle relevanten Serien für uns angefangen, bis uns jemand Nagatoro empfohlen hat. Meine Gefühle dazu sind immer noch sehr gemischt, aber tatsächlich wurde hier extremer geschimpft als es nötig war.

Im Grunde geht es um das Mädchen Nagatoro, der ein selbstgezeichneter Manga ihres Senpais Hachiouji in die Hände fällt. Belustigt davon, lässt sie keine Möglichkeit aus Reaktionen zu diesem und anderen Dingen aus ihm auszulocken und ihn dabei als Loser, Perversen oder Schwächling darzustellen, damit zu necken. Die Frage ist aber – will sie ihrem Senpai nur das Leben schwer machen oder steckt da mehr dahinter? 

Vom Aufbau sind eigentlich fast alle Folgen (bis auf die letzten zwei bis drei) meistens „zweiteilig“. Das heißt, in einer Folge gibt es zwei Situationen, in der Nagatoro auf ihren Senpai trifft und ihn irgendwie necken will. Sei es im Kunstklub, nach der Schule oder während der Pausen, wobei sie mit diesen „Sticheleien“ nur selten zu weit geht. Zum Beispiel landet ihr Senpai in der ersten Folge versehentlich im Wasser, wofür sie sich aber entschuldigt. Die Serie wäre aber nur mit den beiden etwas langweilig, deswegen werden auch schnell Nagatoros Freunde reingebracht. So wie ich das verstanden habe, sind die Mädels ein wenig im Stil der „Gyaru“ unterwegs, wirken aber nicht übertrieben zickig oder so. Halt etwas anstrengend, aber gerade Yoshi und Sakura sind ziemlich normal. Ich mein, Yoshi ist genki und Sakura schaut meistens nur etwas bekifft drein und überredet andere Jungs etwas für sie zu tun. Nur Maki scheint tatsächlich gern andere Leute zu mobben, deshalb sehe ich in ihr auch schon ein ziemliches Arschloch. Meistens sollen sie halt etwas Schwung rein bringen, was nicht immer zu Nagatoros Vernügen ist, wenn wir es mal so ausdrücken.

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Zum einen ist der Titel umstritten, weil das alles halt ein wenig wie Mobbing wirken „kann“, obwohl es nur im seltenen Fall wirklich zu weit geht. Dann gab es da noch die Diskussion, ob Nagatoro wirklich dunkelhäutig ist, aber die Antwort kommt nun – sie ist nur gebräunt, da sie Mitglied im Schwimmklub ist. Bei Nagatoro bleiben wir aber mal, denn sie ist tatsächlich eine ordentlich geschriebene Tsundere. Leute lieben Taiga aus Toradora, aber eigentlich ist diese viel zu gewalttätig. Nagatoro dagegen weiß, wann sie zu weit geht und entschuldigt sich dann auch. Im Grunde ist sie meistens sehr happy, zwar etwas neckerisch – aber wehe jemand kommt Senpai zu nahe. Es gibt da einen Gesichtsausdruck bei ihr, denn sie immer hat wenn sie wirklich eifersüchtig wird. Gerade da merkt man, dass sie ihren Senpai wirklich mag und das nur … seltsam zeigt, aber nicht im absolut übertriebenen Sinne. Senpai dagegen ist halt ein waschechter Lappen, haut nur selten auf den Tisch und kann sich nur schwer durchsetzen. Nach und nach bessert sich ihre Bindung aber, wird teilweise sogar richtig normal. Theoretisch hätte man mit dem kleinen Romance-Part genauso gut auch nur normale Freunde aus beiden machen können. Hier und da lacht man tatsächlich, also kann ich mich persönlich gar nicht zu sehr aufregen. 

Am Ende wurde die Serie sogar nochmal interessant, als die Präsidentin des Kunstklubs sich zu Wort meldet, weil sie gehört hat im Klub treiben sich komische Dinge zu. Wenn man Nagatoros Freunde sieht stimmt das auch, aber die Präsidentin glaubt das Senpai den Klub nicht ernst nimmt und will den Klub auflösen. So muss er beim Schulfest dafür sorgen, dass seine Zeichnungen besser ankommen als die der Präsidentin und das war doch mal ein guter Ansporn hier etwas anderes zu zeigen als die episodisch wirkenden Folgen. Nagatoro wurde von Senpai ja hin und wieder in der Serie gezeichnet, weshalb er sie dann bittet für ihn zu modeln und nun ja. Es war ein netter Abschluss für die Serie, hat es doch ordentlich abgerundet. Optisch ist die Serie in Ordnung, ich mag den Zeichenstil eigentlich nicht so sehr, aber ich habe mich irgendwann daran gewöhnt. Das Opening und Ending hört sich ganz nett an, ist passend – aber später daran erinnert habe ich mich eher weniger. Kann man sich aber schon insgesamt anschauen.


Shimas Meinung/Senf/was auch immer

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Tatsächlich hat Hotaru hier schon einiges von meiner Meinung in den Text gewurschtelt, weil ich sie wohl beeinflusst habe, aber nichtsdestotrotz, kann ich dadurch zumindest etwas auf die 2 „Kontroversen“ eingehen, die den Anime hatten. Dieses ganze „ist das Mobbing“ Geschichte kam erst auf, als MAL bei den Synonymen „Don’t bully me Nagatoro-san“ reinschrieb, nirgends sonst heißt diese Reihe so, es ist immer „Don’t toy with me“ – genau das tut sie nämlich, sie spielt mal mit seinen Gefühlen, mal mit seiner Libido, aber wie Hotte schon sagte, sie weiß wann Schluss ist. Die Zweite „Kontroverse“ ist dass laut vielen Nagatoro eine Afro-Japanerin ist (schreibt man das so? Gibt es das überhaupt?). Sie soll dunkelheutig sein, was als reine Japanerin schon mal nicht geht. Man sieht in diversen Szenen, dass dort Tan-Lines zu sehen sind, im Manga sieht man, keiner in ihrer Familie ist dunkelhäutig, also bitte Leute, gebt Ruhe. Ja, BLM ist nach wie vor wichtig, aber nicht bei fiktiven gebräunten Charakteren.

Aber ihr interessiert euch ja eh nur für meine Bewertung und diese lautet: Eine Tanline von 10 Senpaaaai~


Ich bereue es nicht, diesen Anime gesehen zu haben. Für eine romantische Komödie und etwas Slice of Life ist die Serie absolut in Ordnung, die Protagonistin ist eine erträgliche und auch gut geschriebene Tsundere. Natürlich schwächelt es dann bei den Nebenfiguren, manche Figuren werden nicht mal mit Gesichtern gezeichnet und allgemein bin ich kein Fan des Zeichenstils. Aber selbst wenn dieser Anime keine zweite Staffel bekommt, ist der Abschluss doch nett und ordentlich gesetzt. Ohne die Folgen mit der Präsidentin vom Kunstklub wäre es bei mir wahrscheinlich nur eine 4 oder 5 geworden, aber so geb ich gern einen Punkt mehr. Eine Serie die man durchaus mal nebenbei schauen kann, wie ich finde.

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2 Gedanken zu “Ijiranaide, Nagatoro-san (Don’t Toy with Me, Miss Nagatoro) – Review

  1. Was bitte ist „Gyaru“?
    Ansonsten klingt es so was ich von anderen höre: Etwas heikel…aber eigentlich den Aufschrei nicht wirklich wert. Bekannt ist der Anime immerhin, und der Tsundere vergleich macht mich neugierig. Wird sicher irgendwann mal geschaut.

    • Gyaru ist so ein Stereotyp von etwas aufgestylten Schulmädels in Japan. Ist ansich so ein bissel das, was man bei uns die überschminkten Mädels nennen würde, die sich gern über alles lustig machen und lästern. Man kann es auch die Zicken/Lästerschwestern/anstrengende Bälger nennen, wenn man so will.

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