Fire Emblem Fates: Drei Spiele zum Preis von zwei?

Fire Emblem Fates war von mir der am intensivsten erwartete 3DS-Titel 2016 (ja, mir ist Pokemon extrem egal). Was mich erwartet hatte ist mehr als ich erhofft habe. Aber dazu komme ich in diesem Review die ganze Länge über noch.

Ich schreibe dieses Review mit dem Storyfortschritt Hoshido 13, Nohr 20 und Valla 7 (Birthright/Vermächtnis, Conquest/Herrschaft und Revelation/Offenbarung) und kann daher noch  nicht viel zu Offenbarung sagen, bis auf…die erste Storyquest darin ist härter als Nohrs bisherige Quests. Daher konzentriere ich mich hauptsächlich auf die Nohr/Hoshido Routen.

Prolog:

Die ersten 6 Chapter des Spiels kann man salopp als Prolog zusammenfassen und beinhalten ein Tutorial sowie am Ende die Entscheidung für die entsprechenden Routen.

Ich bezweifle dass der Weg bis dorthin eine Spoilerwarnung benötigt, daher fasse ich ihn hier kurz zusammen:

Der selbsterstellte Avatar lebt ein behütetes, eigentlich eingesperrtes Leben im Heimatschloss der Nohren, wo er/sie das kämpfen und die Politik der europäisch angehauchten Nohren von seinen Geschwistern eingebläut bekommt. Als er sich eines Tages gegen Xander, den stärksten der nohrischen Geschwister behaupten kann wird er mit dem Geschenk eines besonderen Schwertes betraut und auf eine kleine, harmlose Mission an der Grenze zum hoshidischen Reich geschickt. Diese geht jedoch auf spektakuläre Weise schief, der Avatar wird von den Hoshiden gefangen genommen und es wird ihm gesagt, dass er ein gebohrener Hoshide sei, der von Nohr in jungen Jahren entführt wurde. Durch einen geplanten Anschlag, der den Tod der wiedergefundenen Mutter und Königin von Hoshido zur Folge hat erfährt der Avatar von seinem Potenzial sich in einen Drachen zu verwandeln und macht sich mit den Hoshiden auf den Weg um am Ende zwischen die Fronten zu geraten und sich für eine Seite entscheiden zu müssen.

Der Prolog ist wunderbar dafür geeignet beide Seiten des Konflikts und damit auch die dazugehörigen Charaktere kennen zu lernen. Am Ende hängt es natürlich davon ab welche Edition man hat in welche Richtung man gehen muss, oder?

Neue Features in FEF:

Nicht ganz. Zu einem der neuen Features in Fates gehört etwas, das sich Pokemon auch gerne abschauen könnte. Wenn man eine Edition (Vermächtnis/Herrschaft) gekauft hat kann man die komplette Storyline der anderen Routen als DLC hinzukaufen. Und das nicht zum Vollpreis, sondern um 20 Euro. So kommt man bei einem Vollpreis von 45 euro zu einem gesamtpreis von 85 Euro für alle drei Routen, wenn man das denn will. Und das sind 3 Spiele vom Umfang eines Awakening und mehr.

Auch neu sind die Online-Schlösser sowie die Online-Schloss-Kämpfe. Jedes System kann ein Schloss online stellen (je nachdem welchen Speicherstand man als letztes aktualisiert hat) und somit jeden beliebigen Menschen der sein Schloss hochgestellt hat besuchen und sich an seinen Ressourcen gütlich tun oder seine Armee bekämpfen und dadurch rekrutieren oder seine Skills abkaufen. Die Schlösser sind customized da sämtliche Gebäude erst erstellt und verbessert werden müssen und die verfügbaren Ressourcen sind pro neuem Spiel randomized.

„Wie Ressourcen?“ hört man einige von euch jetzt sicher fragen. Hier gibt es zwei Arten von Ressourcen: Edelsteine und Essen. Wohingegen Essensressourcen für vorrübergehende Boni in einem Kampf gekocht werden können werden Edelsteine für etwas anderes verwendet. Anders als in Awakening werden Waffen nicht mehr durch Slots und Geld verbessert sondern zwei Waffen werden mit so einem Kristall zu einer besseren, frei benamsbaren Waffe verbunden.

Hiermit sind wir auch schon bei Waffen. Fates führt gleich eine ganze Reihe neuer Waffentypen ein, die das einfache Schere-Stein-Papier-Prinzip der Waffen noch weiter vertieft.

So wird jeder Waffentyp in zwei Waffen aufgeteilt, die aufgrund von Boni oder Mali anders zu handeln sind, sodass jede „Waffenfarbe“ nun vier Waffenklassen enthält. So gibt es nun Schwerter/Katanas mit Büchern/Fächern?, Äxte/Keulen und Bögen/Yumis sowie Lanzen/Naginatas mit Wurfdolchen/Shuriken. So sind die Stats von Stahlschwert und Stahlkatana zwar gleich, doch ein Katana senkt zusätzlich Verteidigung und Resistenz um 1, erhöht dafür jedoch die Geschwindigkeit um 1. Ähnliche Boni-Mali haben die anderen Waffenunterschiede auch.

Auch neu ist die Möglichkeit Gegner von ihrer Rüstung zu „befreien“. So war bisher ein gepanzerter Gegner immer gepanzert, mit Fates jedoch ist es möglich durch bestimmte Waffen oder bestimmte Skills die Rüstung des Gegners permanent zu entfernen. So machen darauf folgende Angriffe mehr Schaden und man muss nicht mehr jeden Charakter mit schwert mit einem Panzerbrecher ausrüsten.

Ja, das Lokalisierungsteam hat das Touch-Minigame fast komplett gestrichen. Ich sehe aber auch den Grund, denn da man den Charakteren anscheinend nicht nur im Gesicht rumtappsen durfte sondern auch nach unten scrollen und das gleiche bis zur Brustgegend auch machen durfte sollte das wohl die selbe Zensur sein wie in Monster Monpiece die gestrichenen Karten. Allerdings ist wie gesagt das Minispiel nicht komplett gestrichen, da man immer noch den Effekt wenn auch sehr minimal erreichen kann, nur ohne das Minispiel zu spielen. Und wenn der Hauptcharakter heiratet zieht der Ehemann/frau in die Heimat ein…und zumindest bei Avatar/Keaton (Nohr) war es so dass ich ihn gelegentlich durch antappsen aufwecken durfte, wobei er sich beim Ersten mal beschwert hatte dass ich ihn wohl zu fest geschlagen hatte.

Ein neues Element in Kämpfen sind die Drachenadern, die je nach Arena andere Effekte haben. So können diese heilen, schaden, neue Pfade öffnen und andere schließen, Gegner daran hindern überhaupt etwas zu tun oder absolut frustrierend sein weil man einen gerade so nicht erreicht hat und damit die komplette Strategie bisher für nix war.

Auch ein Novum ist der noch einfachere Schwierigkeitsgrad Phoenix, nachdem Awakening das Perma-Death-System von Fire Emblem mit dem „Wiederbeleben nach dem Kampf“ schon aufgelockert hatte kommt nun Phönix dazu. Nachdem ein Charakter gestorben ist wartet man eine Runde und die vom Gegner und dann werden alle charaktere wieder mit vollen HP und ohne sonstige Verluste wiederbelebt.

Versionsunterschiede:

Hier kann ich wie gesagt nur von Hoshido/Nohr sprechen, da ich Valla noch nicht so weit gespielt habe.

Fangen wir mit dem an mit dem ich angefangen habe: Nohr.

Nohr vergibt nicht, vor allem wenn man wie ich am Klassik-Modus (Perma-death) festhält. Die Kämpfe sind hart und bestechen oft durch manchmal frustrierende spezielle Begebenheiten in den „Arenen“ oder besonders schwierige Ziele die erreicht werden müssen. Hier werden die Drachenadern ganz besonders oft dafür verwendet nicht zu sterben. Nicht durch Heilung, sondern indem man Wände aufzieht oder dafür sorgt dass ein Effekt den Gegner trifft und nicht einen selbst. Ganz besonders hasse ich das Dorf des Windklans indem die eigenen Einheiten durch die Gegend gepustet werden wenn man die Ader nicht während des eigenen Zuges triggert. Noch dazu gibt es in Nohr keinerlei Möglichkeiten zu trainieren oder Geld zu sammeln. Nur eine Hauptmission nach der anderen und jede noch schwerer als die davor.

Hierzu im Vergleich Hoshido:

Wenn man mit Nohr beginnt wirkt Hoshido fast zu einfach.  Wenn man die Taktiken die man in Nohr gelernt hat auf Hoshido anwendet muss man nichtmal mehr nachdenken, die Gegner sterben wie Fliegen um einen herum und man muss nur noch das Einsammeln was sie liegen lassen. Viel mehr als alles andere sind Drachenadern in Hoshido dafür da die eigenen Charaktere zu heilen oder den Gegner zu behindern. Meistens habe ich diese jedoch nicht mal gebraucht und mein Hauptheiler hat es erst in chapter 11 Level 10 zu erreichen obwohl sie seit Anfang dabei war und man in Hoshido die Option hat zu trainieren und sowohl XP als auch Geld zu farmen. Noch dazu wirken manche Missionen mur unfair wenn man die einfache offensichtliche Lösung nicht sieht. So lässt sich die Mission in der Oper hier in 2 Runden beenden und nicht wie in Nohr nach einem anstrengenden Kampf.

Charaktere:

Natürlich besticht Fire Emblem Fates durch viele tiefgehende Charaktere und Dialoge zwischen diesen während den Support-Gesprächen. Es wären allerdings zu viele um wirklich auf jeden einzelnen einzugehen, daher nur eine kalte langweilige Übersicht.

Die charanamen sind aus der Amerikanischen Version denke ich.

Fazit:

Fire Emblem Fates macht alles richtig und ist sowohl für Genre und Serien-Neulinge als auch Veteranen etwas, wobei sich Neulinge definitiv Vermächtnis anlegen sollten und bei Herrschaft und Offenbarung entweder Anfänger oder Phönix aktivieren müssten.

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