Fate/hollow ataraxia – Review

Für eine Fandisc hat das Ding gewaltig  Inhalt, meine Fresse.

Vor etwas mehr als einem halben Jahr habe ich Fate/stay night abgeschlossen, was mir tatsächlich viel Spaß  gemacht hat. Hollow Ataraxia also nochmal anzurühren war für mich fast ein Muss, weil es neben seinem Fandisc-Charakter auch ein Sequel ist.  Für alle Fate-Fans, die mich übrigens wieder anonym bashen wollen – ich werde hier nicht zu sehr ins Detail gehen (aber ohne Ende spoilern). Ich mag Fate, aber zu sehr bin ich in der Lore auch nicht drin. Denn gerade Hollow Ataraxia hat so viel Hintergrundkram und Worldbuilding in sich, da würden die Anime-Fans von Fate sehr dran verzweifeln.

Worum geht es genau?

Hollow Ataraxia spielt genau ein halbes Jahr nach Fate/stay night.  Die Story spielt wieder in Fuyuki und Bazett Fraga McRemitz wacht am vierten Tag des fünften Gralskriegs auf. Ihr neuer Servant ist Avenger, sie hat keinerlei Erinnerungen an das was zuvor war. Die beiden beschließen also, den Gralskrieg zu gewinnen – klingt bis jetzt sehr generisch. Shirou lebt derweil ein ganz normales Leben, während eins von Rins Experimenten schief gegangen ist und sie nach England zum Uhrenturm muss. Das heißt, alle Routen sind in dieser Welt canon und alle Servants sind auch noch da. Neue Gegner tauchen auf und eine neue Dame, Karen Ortensia, taucht auf. Shirou und Bazett finden sich also beide in einem vier Tage Lopp wieder, kehren wenn sie sterben immer wieder an den ersten Tag zurück oder wenn diese vorbei sind – aber immer mit den Erinnerungen daran, was vorher passiert ist. Deswegen gilt es herauszufinden, was da genau los ist.

Der  vier Tage Loop

Genauso wie es in der Beschreibung steht, funktioniert es im Spiel auch. Man muss mehrere Phasen schaffen und bis zum vierten Tag eine bestimmte Sache schaffen, das Spiel speichert aber immer automatisch wenn man etwas schon gelesen hat. In fate/stay night war es noch so, das man Tag für Tag weitermacht und Entscheidungen treffen muss, um weiterzukommen. Hier bewegt man sich über eine Map von Fuyuki, hat mehrere Tageszeiten (früh, Mittag, Nachmittag und Abend) und kann zu verschiedenen Orten gehen – die Karte zeigt einen auch mit Chibis an, welcher Charakter gerade dort ist (manchmal steht da aber auch nur ein Fragezeichen). Welche Texte man schon gelesen hat, erkennt man daran ob ein neu dran steht oder nicht – Ausrufezeichen sind sehr wichtig, ist ja logisch. So kommt man nach und nach der Sache auf die Spur und es ist auch wesentlich angenehmer gemacht, als in Fate/stay night wo jederzeit was schief gehen kann (siehe vierzig Enden). Alle Charaktere die zu kurz kamen, bekommen hier eigentlich alle mehr Hintergrundinfos und mehr Tiefe. Hier gibt es so unglaublich viel zu lesen, für eine Fandisc hat sich Nasu echt viel Arbeit gemacht und es ist auch wahnsinnig viel Dialog – mindestens die Hälfte von stay night und das hat ja auch schon 100 Stunden. Dinge die mich nicht ganz so interessiert haben, skippte ich halt doch gelegentlich. Illya kann noch ein bisschen Kind sein, Medusas größtes Problem sind Sakura und ihr Fahrrad, Rin kommt erst etwas später wieder und Saber entdeckt weiter Dinge in der modernen Zeit. Man kann auch mit unseren drei eigentlichen, wichtigen Damen auf ein Date ins Schwimmbad gehen und sieht die ein oder süße Seite. Es gibt die erste Referenz auf Ruby, den Stab in Prism Illya, eine Death Note Referenz mit Sakuras Tagebuch und jede Menge anderer Kram. Das Fate/zero zu diesem Zeitpunkt geschrieben wurde, merkt man tatsächlich auch. Es gab einen Banner zu der Novel zu sehen und jede Menge kleine Dinge, die man von dort kennt – aber nicht zu viele. Wenn ich da an die Ufotable Anime (UBW zum Beispiel) denke, hat mich das dort meist mehr genervt. Meistens gehen diese Sachen primär um Irisviel, Kiritsugu und sogar Kariya Matou wurde von Shinji erwähnt – wenn auch nicht namentlich. Der ganze interessante Kram kommt dann aber mehr zustande, wenn man mehr über Bazett und Karen erfährt. In der Hauptstory gibt es nur eine Sexszene und die ist auch noch Rape – danke Avenger, das hat einen kleinen Teil der Novel doch etwas überschattet. Schadet dem ganzen nicht so sehr, muss man aber sagen.

Charaktere

Bazett und Karen sind die Schlüssel zur eigentlichen Story, würde ich hier mal behaupten. Normalerweise wirken neue Charaktere immer etwas reingeklatscht, aber die beiden sind doch zumindest interessanter als eine Rin es je sein könnte. Bazett interagiert hauptsächlich mit Avenger oder auch Angra Mainyu. Diesen hat man mehr in Heavens Feel gehört, da er ja den schwarzen Gral verkörpert und diesen beschädigt hat. Dafür das er das Böse der Menschheit darstellt, ist er oftmals ziemlich chillig und will eigentlich nur Spaß haben – nutzt dafür sogar Shirous Puppenkörper (den er in HF bekommt). Die beiden sind sich äußerlich schon extrem ähnlich, muss man schon sagen. Ja, Bazett … die ist neben ihrem leicht männlich wirkenden Anzug relativ uninteressant und langweilig – was sogar Avenger sagt. Bazett hatte aber einfach viel Pech – eigentlich wurde sie von Kotomine umgebracht, der ihr den Arm abschnitt und ihr auch noch Lancer nahm. Neben dem eigentlichen Master von Caster ist sie ja ebenfalls als Mitglied dieser Magie-Einheit geschickt wurden, aber ist im Gegensatz zu dem blonden Herr einfach nur recht schwach und hatte echt viel Pech. Sie könnte interessanter sein, aber Karen ist da einfach besser.

Karen stammt eigentlich aus Italien, weswegen man ihren Namen auch mit C schreiben kann. Sie taucht ab der Hälfte der Geschichte auf und ist die neue Priesterin in der Kirche, außerdem eine Exorzistin. Man sieht sie deswegen auch kämpfen, kann ab der zweiten Hälfte auch zu ihr in die Kirche. Sie liebt es auf den Schwächen der anderen rumzuhacken, Trauma auszulösen und wirkt ansonsten etwas kalt – hat aber durchaus Emotionen. Woher dieses ganze Verhalten tatsächlich kommt, kann man sehr gut an einer Person festlegen. Sie ist zwar nicht bei ihrem Vater aufgewachsen, teilt mit ihrem Vater Kirei Kotomine sehr viele Parallelen. Ihre Mutter starb als sie sehr klein war, aber eine Sache geht mir nicht aus dem Kopf – sie hat kein festgelegtes Alter. Ich mag sie, aber die Zero Novel hat den Tod ihrer Mutter vor Zero festgelegt. Kotomine war mit dieser Frau zwei Jahre zusammen, für die er eigentlich nie Liebe gefühlt hat – aber er hat es trotzdem versucht. Theoretisch wäre Karen also eigentlich nur 11 Jahre alt, was keinen Sinn ergibt. Aber sie ist dennoch wesentlich interessanter als Bazett, auch wenn Avenger gerade sie vergewaltigen musste und das bei ihr … sogar irgendwie Sympathie ausgelöst hat. Es war sehr seltsam, als sie die schwarzen Stufen hoch sind.

Die restlichen Charaktere erleben entweder Entwicklung oder bleiben die, die wir kennen. Sakura läuft am Ende beim letzten Kampf vor Medusa, sagt tatsächlich auch mal wenn ihr was nicht passt und ist nicht mehr nur das liebe Mädchen das alle immer wegen ihrer Gutmütigkeit gebasht haben. Illya verändert sich nicht groß, wirkt aber auf dem genaueren Blick intelligenter als man glaubt. Ihre Dienerinnen sind eigentlich sehr stolz auf sie, obwohl die eine immer so streng zu ihr ist. Saber entdeckt wie gesagt die moderne Welt weiter, Medusa ist mit manchen Dingen überfordert und Medea ebenfalls. Letztere beiden bekommen auch ordentlich ausgearbeitete Backstorys, genau wie Lancer auch – nur chillt der den ganzen Tag am Rand der Stand und angelt (oder flirtet mit Ayako). Ich fand es überraschend, als er mit Shirou NICHT zusammenarbeiten wollte, als er von Bazett gehört hat – am Ende hat er es trotzdem gemacht. Archer und Rin haben weniger Screentime – was man aber darin begründen kann, dass Rin die Hälfte des Spiels nicht da war. Wenn man sie aber haben will, kann man das Minigame im Schrein machen. Da kommentiert sie Entwürfe der Zeichner und sagt einem ob man Glück oder Unglück hat. Ja, selbst Assassin bekommt hier Screentime, jeder unwichtige Nebencharakter ebenso. Das hier ist die perfekte Fandisc für alle VN-Fans, mehr ging hier echt nicht rein.

Keine Sorge, mit Illya gibts auch dieses Mal keine Sex, kek.

Sex-Szenen

Zugegeben, ich hab noch nicht alle gesehen. Die von Saber war aber fast hauptsächlich in der Badewanne und die von Rin war besser als die in UBW, was aber nicht besonders schwer ist. Außerdem gibt es noch eine mit Sakura, wobei ich nicht weiß ob die mit ihr und Rider Teil einer Sex-Szene sind oder nicht. Diese Szenen schaltet man während des Spiels frei, kann diese dann im Menüpunkt Eclipse anschauen. Ist ganz gut gelöst, so müssen Leute die das nicht mögen, es auch nicht ansehen. Wobei, die Rape-Szene … na ja. Mana überträgt man halt am schnellsten mit Sex, das war immer so und auch Fate-Fans die ihr heiliges Franchise wegen Plot loben, werden das nicht leugnen können. Persönlich hab ich nichts gegen irgendeine Sex-Szene, im Gegenteil. Die sind manchmal sogar zu gut geschrieben, wenn man mich fragt. Qualitativ sind sie aber nur optisch etwas besser, vom geschriebenen ist es gleich zu den Szenen die es in Fate/stay night gab.

Mini-Games

Ich habe ja schon den Tohsaka-Schrein angesprochen, der gelegentlich ganz nett ist. Es gibt aber noch mehr Mini-Game Kram, wie zum Beispiel den Gralskrieg mit Chibis. Das Berserkcar wurde ja schon in Carnival Phatasm gezeigt und ist auch ganz nett. Ansonsten gibt es noch ein Quiz mit Taiga, das man ganz am Ende des Spiels machen kann. Ist nicht mein Favorit, aber Taiga mag ich ehrlich gesagt eh nicht so. Außerdem hat man wie auch in stay night die Möglichkeit, alle Bilder aus dem Spiel anzusehen. Während der Geschichte gibt es außerdem die Möglichkeit, Wallpaper freizuschalten und das sind eine Menge. Sehr viele unterschiedliche Künstler haben da Zeichnungen zugesteuert, wie aber auch Takeuchi Takahashi selbst und Leute von Type Moon sowieso. Wenn man also keine Lust auf das Hauptgame hat, bleiben einem genug Dinge die man sonst noch machen kann.


Hollow Ataraxia ist die perfekte Fandisc und für seine Zeit, war das eine Menge Fate in nur einer Disc. Was mich aber noch gestört hat, waren die vom Re-Release eingefügten, neuen Openings. Ja, Ufotable kann animieren und sieht gut aus. Aber der neue Kram passt nicht zum alten, da kann man machen was man will. Selbst die neu animierten Sachen für Realta Nua, der Re-Release von Fate/stay night, hatte passendere Animationen und die waren von Studio Deen (ich mag Fate 06, tut mir leid). Die alten Openings kann man sich aber im Menü noch ansehen, die bleiben einem nicht enthalten. Aimer hat aber gute Songs beigesteuert, aber das hat sie auch bei den Anime gemacht.

Würde ich diese Fandisc Leuten empfehlen, die bereits die VN gespielt haben? Ja. Leute, die nur die Anime gesehen haben? Nicht unbedingt, dafür fehlt dann doch einiges. Ein Anime hierzu wäre sehr umständlich, aber auf der anderen Seite gibt es auch einen Manga hierzu. Deswegen – so schwer könnte es mit einer guten Umsetzung nicht sein. Für mich war die Riesenmenge an Text teilweise etwas erschlagend, vor allem innerhalb der Kurzgeschichten selbst. Natürlich hatte stay night ebenfalls viel Text, aber da konnte man jederzeit speichern und musste kein Rätsel in dem Sinne lösen. Bad Ends gibt es hier auch, aber sehr wenige. Trotzdem hab ich es gern gespielt und zeitlich ist es etwa die Hälfte von stay night.  Für den Fate-Fan  auf jeden Fall empfehlbar, solang man zumindest stay night kennt. Andere Serien, Novels und VNs werden nicht benötigt  , da die zum Zeitpunkt von 2005 noch gar nicht existiert haben.

Bewertung: 7 von 10 Punkten

Ein Gedanke zu “Fate/hollow ataraxia – Review

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