Viele Avatar-Fans haben den Nachfolger sicher schon gesehen, die Meinungen dazu waren ziemlich gemischt. Ich hab gerade erst vor kurzem erst „Avatar: Die Legende von Aang“ und dann darauf „Die Legende von Korra“ im Marathon geschaut (die DVDs sind absolut günstig…) und will einfach mal einen Senf dazu abgeben. Ich scheine mich momentan viel in Animationsserien aus 2012 zu verlieren, also auf gehts.
Viele Leute werden nach Aang vielleicht etwas enttäuscht gewesen sein (ich hab mich zu der Zeit nicht viel damit beschäftigt) wenns ums Storytelling geht. Der Krieg ist vorbei, ein neuer Avatar Hauptcharakter, Aang demnach tot. Korra weiß anfangs nicht so 100% zu überzeugen. Sie scheint als Avatar zwar fähiger zu sein als Aang es zu Beginn seiner Reise war, aber immerhin hat sie auch seit ihrem 4ten Geburtstag oder so trainiert. So hat sie zu Beginn der Serie die Elemente Wasser, Feuer und Erde schon komplett unter Kontrolle und soll sich auf ihre Reise durch die Lufttempel machen, um auch das letzte Element unter ihre Fittiche zu kriegen.
Da Korra aber nichts mit dem asketischen Lebensstil der Luftnomaden (ganze 4 gibt es zu Beginn der Serie) anfangen kann und total ungeduldig ist wenns um Training geht kommt eins zum anderen und Korra lässt sich selbst auf ein unschuldiges Republika los, eine Stadt die Aang noch zu Lebzeiten erbaut hatte um ein Friedenszeichen zu setzen: Eine Stadt in der alle 4 Bändigerarten und auch Nicht-Bändiger (die in Aangs Geschichte eher kaum erwähnt wurden, da konnte irgendwie jeder bändigen außer dem Kohlhändler) friedlich zusammenleben sollten. Republika ist auch der Drehpunkt und zumeist Zentralpunkt aller 4 in sich geschlossenen Handlungsstränge, die in den 4 Büchern von Korra abgehandelt werden.
Die Legende von Korra ist in vielerlei Hinsicht erwachsener als Aangs Geschichte, nicht nur storymäßig, auch die Hauptcharaktere sind älter als in Die Legende von Aang. Das könnte gut und gerne Absicht sein, wenn man den Abstand von knapp 7 Jahren zwischen dem Start der ersten Staffel von Aang und der ersten Staffel von Korra bedenkt. Nick ging wohl davon aus dass die Fans der Serie mit der Zeit erwachsener geworden sich und somit befasst sich Korra mit viel stärkeren Themen als nur Freundschaft, Rache und Vergebung. Stattdessen geht es um sozialere Themen, wie jemand in einer Gesellschaft, in der er als anders und unnütz, gar überholt gilt einen Platz finden kann, mit Jugendliebe und deren Schwierigkeiten, den ersten Jobs, tiefliegende Familienprobleme und natürlich dem einen und anderem Bösewicht der die Weltordnung ins Chaos stürzen will.
Aber wo es in Aangs Geschichte um einen großen Bösen ging (Feuerlord Ouzai), so hat Korra in jedem Buch gegen einen anderen Gegner und eine andere tiefgehende Bedrohung zu kämpfen.
Ich beschreibe das alles hier nur sehr vage, weil ich nicht zu viel auf einmal verraten will, aber wir können kurz über den Antagonisten des ersten Buchs reden.
Amon ist ein sozial gesehen nicht umbedingt böser Mensch. Er will Gleichheit in Republika schaffen, indem er jedem Bändiger die Fähigkeit nimmt zu bändigen, um alle Menschen die in der Stadt leben auf ein selbes Level herabzubringen, oder wie er es sieht, die „normalen“ Menschen wieder mächtiger zu machen. Nicht so ganz das was sich Aang unter Frieden vorgestellt hatte, als er Republika erschuf, aber irgendwie hat er auch nicht so ganz unrecht. Immerhin wird auch gezeigt dass sich in Republika die Triaden gebildet haben, quasi eine Bändiger-Mafia, die die Nicht-Bändiger mit allen Mitteln unterdrückt. Doch ist diesen Bändigern ihre Kräfte zu nehmen wirklich die einzige Lösung? Und ist es gerecht mit den neu entwickelten Robotern und Elektrowaffen, die diese „Equalisten“ verwenden, die Bändiger zu bekämpfen und in Gewahrsam zu nehmen?
Die Antagonisten denen sich Korra entgegen stellt sind nicht von grundauf böse, wie Feuerlord Ouzai dargestellt wurde, sondern haben wirklich verständliche Gründe, so zu handeln wie sie handeln und in keiner Hinsicht kann man irgendeinen der „Bösewichte“ eines Buchs wirklich als abgrundtief böse betrachten. Natürlich wird Korra den „Feind der Woche“ zur Strecke bringen, aber sie kommt dabei nicht ohne selbst etwas einstecken zu müssen heraus. Sei es ein großer Verlust, ein komplettes Umdenken, oder eine tiefe Verletzung die erst lange ausheilen muss. Jeder der Konkurrenten Korras verändert sie und damit auch ihre Sicht darauf was es wirklich bedeutet, Gleichgewicht in die Welt zu bringen. So bleibt Korra an der Oberfläche eine ähnliche Geschichte wie die Legende von Aang, aber bringt einen trotzdem dazu sich mehr Gedanken zu machen als nur „Mensch ist der böse, ich hoffe Korra besiegt den“.
Somit ist Avatar mit seinen Zuschauern auch etwas erwachsener geworden und aus dem kindlichem „Ich rette die Welt vor dem Bösen“ ist ein „Ich rette die Welt? Aber ist das was ich tue wirklich die Welt zu retten? Tue ich das richtige wenn ich ihn aufhalte? Oder hat er nicht vielleicht doch recht mit seinen Ansichten?“ geworden, das auch beim zweiten Mal ansehen spannend und interessant bleibt.
Somit würde ich „Die Legende von Korra“ nicht nur jedem empfehlen der mit der Geschichte von Aang groß geworden ist, sondern auch jedem der genug hat von einfachen „Feinden der Woche“, die einfach bekämpft werden weil sonst nichts zu tun ist und etwas tiefergehendes, auch sozialkritisches mitverfolgen will und wie es eine Person, die erst mit ganz großen, aber unrealistischen Idealen auf ein Problem zugeht, verändern kann.

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