Was hier vielleicht nach einer komischen Kombination klingt ist aber vielleicht die treffendste Beschreibung für Trillion, die einem nach viel Überlegen einfällt. Wieso das so ist, und wieso das Spiel aus irgendeinem Grund auf jeden Fall Spaß macht, erfahrt ihr hier.
Story:
Was man über die Story in Trillion sagen kann ohne viel zu spoilern ist das hier:
Dieses Universum ist in drei Teile aufgeteilt: Erde, Himmel und Unterwelt. (Wortwörtlich. Underworld im Spiel)
Auf der Erde leben die Menschen, im Himmel die verhassten Engel und die Unterwelt wird von Dämonen bevölkert, geleitet vom Großen Overlord und seinen „normalen“ Overlords, die über die einzelnen Ebenen der Hölle herrschen. (das sind 7 in dieser Story)
Nun erwacht Trillion, ein Dimensionen/Welten/Allesfressendes Monster, das ausgerechnet in unserer Unterwelt anfangen kann, vermutlich weil der Kern so lecker aussieht.
Nun liegt es an dir, Großer Overlord Zeabolos, Trillion aufzuhalten und die drei Welten zu retten. Oder auch nicht.
Haha, reingelegt. Du stirbst und wirst danach für gewisse Bedingungen wiederbelebt.
Und nun ist es an den Overlords unter deinem Kommando die Welten zu retten.
Spielsystem:
So, was daran macht jetzt das Spiel zu dem wie ich es beschrieben habe?
Idolmaster:
Fangen wir beim Kern des Spiels an. Das Training der Overlords. Ähnlich wie bei einem Idolmaster Game haben wir hier Trainingsphasen vor dem „Auftritt“/Angriff auf Trillion.
Allerdings trainiert man nicht direkt die Stats, sondern so nichtssagende Dinge wie „Aura“, „Spell“, „Reflex“ oder „Taste“. Aber man hat und muss schnell raushaben welche dieser „Stats“ die wirklichen Stats HP, MP, ATK usw. beeinflussen können. Gleichzeitig kann man mit diesen „Stats“ (XP) allerdings auch Passive und aktive Skills erwerben, was aber erst im späteren Spielverlauf wirklich notwendig wird. Jede Trainingssession kann auch ein Event lostreten in dem man die Beziehung mit seinem Overlord vertiefen, oder den Trainingseffekt verstärken/abschwächen kann, je nachdem welche Entscheidungen man trifft.
Unter der „Rest“-Option kann man seinen Overlord auch sich ausruhen lassen, Zeit mit diesem verbringen was den wichtigen Affection-Wert (dazu später mehr) erhöht und Events startet in denen man dem Overlord näher kommt und mehr über ihn erfährt. Dabei ist es egal ob man es mit der nervigen Perpell, der eingebildeten Ruche oder der etwas zu aufdringlichen Ashmedia zu tun hat…das Spiel tut alles um einem die Charaktere ans Herz wachsen zu lassen.
Auch kann man hier Geld oder „War funds“ eintreiben und Geschenke für die Overlords erwerben, die man denen natürlich geben kann um die Affection weiter steigen zu lassen, sinken zu lassen oder sogar eigene Events zu starten, die spezielle Geschenke starten können. Natürlich hat jeder Overlord seine eigenen Vorlieben oder Hassitems, daher muss man die entweder lernen oder immer wieder umständlich im Gift Album nachsehen.
Ausrüstung des Overlords ändern sowie Items einkaufen bei Fausts Workshop oder die Waffe des Overlords beim Blacksmith verbessern gehört jetzt nicht mehr so wiiiirklich zu einem Idolmaster-ähnlichem Spiel wie es auch Hyperdimension Neptunia PP war, vor allem da die Ausrüstung nichts am Aussehen des Charakters ändert, aber ich führe es dennoch hier an.
Pokemon Mystery Dungeon:
Die einzigen zwei Möglichkeiten den Overlord aktiv zu steuern gibt es nur im Trainingsdungeon (Valley of Swords oder auch UBW für alle Type/Moon-Fans) und im Kampf gegen Trillion.
Das Spiel verwendet hier ziemlich das selbe System wie in PMD plus ein Teil. Normalerweise bewegt sich kein Charakter/Gegner/irgendwas. Man kann die Kamera drehen, im Raster oder Diagonal ein Feld gehen und Skills lassen einen auch mal mehr als ein Feld vorwärts oder in Welche Richtung auch immer springen. Bewegt man sich um ein Feld haben alle Gegner einen Zug und so weiter.
Einen großen Unterschied zu PMD hat Trillion aber, nämlich Verhersehungsfelder für Angriffe. Wenn Trillion einen Angriff startet werden diese Felder eingeblendet und verfärben sich je nachdem wie viele Züge noch vergehen bis der Angriff wirklich trifft und wo er trifft.
Das lässt die Kämpfe um einiges taktischer vergehen, da man sich ausrechnen muss wie oft man noch angreifen kann, bis man aus dem Raster raus sollte.
Zusätzlich bedeutet das besiegen eines kleinen Minion einen zusätzlichen Zug. Wenn man also unendlich oft angreifen will sollte man unendlich viele kleine Gegner um sich herum haben und alle gleichzeitig besiegen können.
Dark Souls:
Du wirst sterben. Oft. Und das Spiel ist schwer. Ziemlich. Es ist möglich, aber unendlich schwer das Spiel beim ersten mal zu „gewinnen“, viele Leute werden einen zweiten oder dritten Run (New Game + übertägt vieles) brauchen um überhaupt nah an den Sieg zu kommen.
Der Kampf gegen Trillion ist quasi ein „rundenbasierter“ Kampf gegen einen Dark Souls Boss (mit 3 Phasen). Da in diesem Spiel allerdings ein einzelner Treffer meistens schon den Tod bedeutet und es nicht ganz so leicht ist allen Angriffen auszuweichen, selbst wenn man eine Menge Planung in jeden Zug steckt, glaube ich dass der Vergleich ziemlich trifft.
Ganz im Gegensatz zu Dark Souls verliert man aber durch einen Kampf nicht alles. Nur einen Overlord und einen Teil der Unterwelt (Trillion hat Hunger…). Bevor es jedoch zum Unausweichlichem kommt hat man auch die Möglichkeit sich 2-3 Mal wieder zurückzuziehen und die Trainingsperiode ein Stückchen zu erweitern, bevor man sich dem Monster mit 1,000,000,000,000 HP (Nur im englischen eine Trillion, bevor sich irgendein schlauer beschwert „Das ist doch gar keine Trillion HP, du hast voll den Fehler gemaaaacht“ Weil wir im Deutschen ne Milliarde haben verschiebt sich das.) wieder entgegenstellen muss.
Ansonsten kann man nur gewinnen. Durch den „Ring of the Tyrant“ der von Overlord zu Overlord wandert wird ein Teil der XP vom letzten Overlord wieder mitgegeben. Damit hat man bereits beim zweiten Overlord einen Bonus auf die Start-XP und kann damit im Endeffekt weiter trainieren als davor.
Zusätzlich hat jeder Overlord noch einen letzten Angriff, der weitreichende Konsequenzen auf die weiteren Overlords haben kann. Dazu gehört ein „letzter Angriff“, der mehr Schaden macht als jeder sonstige Angriff könnte, ein „Part Seal“, der einen Teil von Trillions Körper permanent versiegelt um Angriffe dieses Körperteils unmöglich zu machen und eine „Demon Barrier“, der die nächste Trainingsdauer bis Trillion wieder erwacht erweitert.
Charaktere:
Jeder einzelne der Charaktere in diesem Spiel wird einem ans Herz wachsen. Und ich meine das im positiven wie im negativem Sinne. Im positiven weil jeder der Charaktere einzigartig ist und man sich an sie erinnert und man sich sogar die selten dämlichen Namen merkt, und im negativen weil man weiß dass man den Tod von einem oder mehreren geliebten Charakteren vermutlich nicht verhindern kann. Ich will dazu eigentlich nicht mehr sagen, weil man die Events mit den Charakteren selbst erleben sollte um zu wissen was ich damit sagen will.
Fazit:
IF hatte ich eigentlich schon abgeschrieben nachdem sie die Hyperdimension-Reihe so ausschlachten und an die Wand fahren, aber vermutlich weil das hier alles andere als ein Hyperdimension Spiel ist (obwohl man merkt dass sie vermutlich einfach die Engines von Hyperdevotion Noire und Hyperdimension PP zusammengeklatscht haben) ist Trillion: God of Destruction ein unglaublich gut umgesetzter PSVITA-Exclusive, wie ihn die Konsole nicht oft hat.
Wenn man auf Story und gut geschriebene Charaktere (vielleicht Micromanagement?) steht und auch damit klarkommt dass es einem das Spiel alles andere als einfach macht irgendwas zu erreichen, kann man Trillion definitiv spielen und wird viel Spaß dabei haben.