Game review ~ Tokyo Twilight Ghost Hunters

Nachdem ich von einer unbekannten Kraft genötigt werde irgendetwas zu posten…und nur irgendwas einfach langweilig ist…schreibe ich ein Review zu Tokyo Twilight Ghost Hunters (oder, wie ich es in Zukunft schreiben werde… TTGH), dem VN-RPG auf dass ich mit vielen Erwartungen gewartet habe…und nicht enttäuscht wurde.

Story:

Die Grundstory, sprich der Anfang, ist nicht wirklich aufregend. Man kommt als Austauschschüler in die Schule, wird allerlei merkwürdiges Zeug gefragt (ja, euer Charakter hat nicht nur einen Namen, sondern Größe, Gewicht, Blutgruppe…und sogar wo ihr geboren seid (leider nur japanische Städte…aber hey, ich wollt schon immer aus Osaka sein), aber ob es irgendeinen Einfluss auf die Story an sich hat kann ich nicht sagen) und lernt ein paar der wichtigsten Charaktere im weiterlaufenden Spielverlauf kennen…Standard halt. Zumindest bis man von Sayuri
gebeten wird sie mit in den verlassenen dritten Stock der Schule zu begleiten. Dort stolpert man über einen Exorzismus, wird zufällig eingespannt und kommt so zu der kleinen Zeitschrift die nebenbei Geister jagt.

Die weitere Story wird in Animemäßigen Episoden (plus opening und ending jedes mal) erzählt. Sobald man den Lichtschalter im HQ umlegt, fängt eine neue Episode an, mit einer kurzen Einleitung, Opening, mehr Story, einem Mainquest exorzismus, noch mehr Story, Ende. Je nach Geschwindigkeit hat man eine Episode in zwei Stunden maximum durch. Aber das ist ja nur die Story…es gibt noch so viel mehr zu tun.

Außerdem kann man mit Nachnamen ein Emoji haben. \( ^-^)/

Außerdem kann man mit Nachnamen ein Emoji haben.       \( ^-^)/

Sieht vor allem in Dialogen dann genial aus x3

Sieht vor allem in Dialogen dann genial aus x3

 

 

 

 

 

 

 

 

Gameplay:

Es sind schon die VN Abschnitte dieses Spiels einzigartig, also muss ich ihnen einen eigenen Absatz widmen. Falls jemand ungefähr eine Ahnung vom Spiel hat wird er schon von dem system gehört haben dass einem 25 Möglichkeiten zu reagieren gibt, egal worum es geht. Je nachdem was man macht werden natürlich auch die Charaktere reagiern. So mag es kaum jemand abgeschleckt zu werden und manchmal macht man auch nichts besonderes…nur zuhören oder einfach da stehen.
Nun zur Erklärung: Jedes Reagieren auf eine Situation besteht aus zwei Komponenten. Einerseits einem „Gefühl“ (Liebe, Freundschaft, Ärger, Traurigkeit, Verwirrtheit) und einem Sinn (Schmecken, Riechen, Hören, Sehen, Berühren). So kann man wenig falsch machen wenn man immer nur freundlich schaut, aber viel interessanter ist es zu experimentieren. So kann es einem Charakter der einen blöd anmacht gefallen wenn man sich trauen würde ihn mal wütend zu berühren, ergo zu schlagen, wohingegen es bei anderen vielleicht keine Pluspunkte einbringt wenn man sie an „weird places“ berührt (Das kommt dabei raus wenn man jemanden mit Liebe+Berühren eig umarmen will…zumindest in meiner Situation) oder freundlich abschleckt (vielleicht mag es auch jemand?) Auf jeden Fall hat zweimal die gleiche Entscheidung in unterschiedlichen Situationen immer ein anderes Ergebnis. Das erhöht den Wiederspielwert und die Experimentierfreude ungemein.
Normale Dialogoptionen kommen meistens nur in den optionalen Gesprächen mit den „Freunden“ (Mitarbeiter) im HQ vor, aber da man dort mit der Katze auch diskutieren kann…ist selbst das unglaublich faszinierend.

Die andere Hälfte des Main-gameplays liegt in den Exorzismen. Diese bestehen aus einer Vorbereitungsphase in denen man Fallen im Raum verteilen kann in denen der Geist erscheinen wird (Blockaden, lockvögel, zwang in eine Richtung zu gehen, HP und TP-Fallen…es gibt unglaublich viele Varianten), außerdem kann man die BGM für den bevorstehenden Kampf einstellen (wunderbar x3) und der Battlephase, die in einem quasi rundenbasiertem Zugsystem auf dem Oujia-Brett ablaufen. Ich sage quasi, weil man zwar seine Züge im Vorhinein plant, aber dann Geister und die eigenen Charaktere sich gleichzeitig bewegen. Wenn man dann angreift und der Geist vielleicht wider Erwarten in eine andere Richtung gegangen ist könnte man etwas im Raum zerstören…und das kann wenn man nicht aufpasst teuer werden. Ja, Geld spielt eine Rolle in diesem Spiel. Das Aufstellen der Fallen und Zerstörung der Einrichtung sowie das Auskurieren von Statusveränderungen und die Wartung des eigenen Equipments kostet am ende des Exorzismus Geld…und wenn man zu viel kaputt macht kann es leicht passieren dass man nichts daran verdient, sondern ins Minus rutscht. Andererseits kann man mit einem perfektem Exorzismus sehr viele Boni erhalten und dadurch fast das doppelte an Kohle kriegen. Wenn man Pleite geht…heißt es Game over. Also ist Geld ein wichtiger Faktor in diesem Spiel. (Außerdem macht die kleine Exorzismusfirma laut der gameinternen website einen Umsatz von mehreren Millionen Yen im Monat…also…wow…)
Zurück zu den Kämpfen. Man sieht die Geister für gewöhnlich nicht, außer man stellt diese Radarkästen auf oder hat selbst einen Empfänger dabei, dann sieht man in einem kleinen Kegel wo sich die Geister befinden. Auch eine große Hilfe ist Seecloar, die Katze, die manchmal bei Exorzismen auftaucht und den größten Scanradius hat und manchmal sogar die Operationen als Seecloar-Navi leitet, auch wenn man von dem Gemaunze nicht umbedingt viel versteht. Der Rest des Kampfes ist eigentlich nur „Versuche herauszufinden wohin der Geist geht, beweg dich hin und hoffe dass er in deinem Angriffsradius ist, repeat till main ghost is killed“ Klingt einfach, ist aber verflucht schwer (wobei Flüche in einem Spiel über Geisterjagd nur ein Statuseffekt sind).

Hier das Oujia-Board+Seecloar-Navi. Seeehr hilfreich.

Hier das Oujia-Board+Seecloar-Navi. Seeehr hilfreich.

 
Abseits der Storymissionen gibt es dann noch die optionalen gespräche im HQ (die die Story mit dem jeweiligen charakter vorrantreiben können), optionale exorzismen (für mehr Geld und Erfahrung), ein Brettspiel über Geisterjagd (dass ich ganz ehrlich gern selbst mal in echt spielen würde), Trainingseinheiten um den eigenen Chara in passiven Sachen besser zu machen (Rabatte im Shop, mehr Fallen die man maximal aufstellen darf, usw usf), das MIT (Entwicklungslabor für Gadgets) und der Shop mit seiner lotterie wenn man für mehr als 10000 Yen einkauft und einen Button um die nächste Episode zu starten.

Grafik:

Die Grafik ist wundervoll. Punkt. Viel mehr kann man dazu nicht sagen. Diese neue Animationstechnologie die für dieses Spiel verwendet wurde (GHOST…haha NIS, i see what you did there) ist wirklich vom feinsten, und die Designs der Geister reichen von badass monster zu merkwürdigen Geistern die aber teilweise bekannt sind (Bloody Mary in nem Spiele und nen Regenschirm mit Auge und Zunge? Wer kennt die nicht?), wenn man ein bisschen japanische Mythologie kennt, und anderen, vom Thema her passenden Geistern (Na gut…besessene Boxen in nem Rockclub…aber ein Geisterauto in nem Friedhof?) sind echt wunderbar. Zu meckern hab ich hier nichts.

Charaktere:

In fast jeder Episode werden neue Charaktere vorgestellt, immer wieder schließt sich auch einer davon deinem Team an. Da man aber nur 3 davon in den Exorzismus mitnehmen kann heißt es Grinding bis man alle gelevelt hat (was bei manchen Angriffsradien schwer wird weil den großen Erfahrugnsbatzen kriegt man nur wenn man einen Geist killt) oder man sucht sich mit der Zeit drei charas raus die man standardmäßig immer mitnimmt (Sayuris glocke ist die einzige Waffe so weit ich weiß die nichts zerstört wenn der Angriff daneben geht)
Die Story der Charaktere und der Charakter jedes einzelnen reicht von Klischee zu absurd, aber jeder ist einzigartig und die Gespräche sind immer faszinierend und werden nicht vorhersehbar. Zu viel über die einzelnen Charaktere zu erzählen würde aber an Spoiler grenzen…unterlasse ich hier also. (Will nichts von der offiziellen seite kopieren)

Fazit: 20150327_182258

Fans von taktischen, nicht ganz einfachen RPGs kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. VN-Fans könnten es schwer finden mit den Exorzismen klar zu kommen, aber dafür gibt es ja Schwierigkeitsgrade. Alles in allem ist es ein Paket dass geniale Ansätze in beiden Genres kombiniert und das sogar sehr gut macht. Zumindest solange man schon immer wissen wollte wie Charaktere reagieren wenn man sie abschleckt oder einfach aus heiterem Himmel in Tränen ausbricht. Auf jeden Fall kann ich dieses Spiel nur empfehlen.

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