Ja, es war mal wieder Zeit einen Anime auf DVD zu schauen. Und noch dazu gleich so einen alten, wenn man 2005 als alt bezeichnen kann. Hier nun ein Review zur ersten und zur „zweiten“ Staffel von Magister Negi Magi!
Negi Springfield, Magierlehrling aus Wales und unglaubliches Magietalent steht vor einem merkwürdigen und schwerem Schritt seiner Ausbildung. Der (am Anfang) 9-jährige soll eine Mädchen-Mittelschulklasse in Japan unterrichten und dabei geheimhalten dass er ein Magier ist. Das das auf die faszinierendsten Arten und Weisen schief geht ist wohl vorprogrammiert, oder etwa nicht?
So startet die erste Folge damit, dass er erstmal von zwei seiner zukünftigen Schülerinnen aufs übelste niedergemacht wird weil er nicht nur vor ihnen auf die Nase fällt, sich wohl von der Grundschule hierherverirrt hatte und noch dazu absolut lächerlich aussieht sondern auch noch Asunas Bärchenunterwäsche betrachtet, wenn auch nicht ganz freiwillig. Wieso kitzelt Asuna ihn auch immer mit ihren komischen Zöpfen an der Nase?

Negis Magisches Niesen bringt ihn Anfangs mehr als einmal in Schwierigkeiten. Sehr zum Leiden Asunas und außnahmslos amüsant.
Schnell stellt sich heraus dass es nicht ganz so einfach ist 31 Mädchen unter Kontrolle zu halten. Noch dazu wenn man so eine bunt gemischte Klasse wie Negi unter der Fittiche hat. Da sitzt ein Geist neben einer Papparazzi, Ninjas, Zwillinge, eine Schusswaffenfan, Roboterbaugenies, kurs gesagt, so ziemlich jedes Slice of Life Klischee ever ist in dieser Klasse versammelt und jeder Dialog und jeder „Sketch“ der in dieser Klasse und um diese Klasse passiert ist absolut irritierend, aber auf lustige Weise. Andere Schüler hat die Schule nämlich irgendwie auch nicht, alle Charaktere die man sieht stehen mit der Klasse 2-A in Verbindung. Und wie Negi erkennen muss ist es nicht ganz so einfach seine Magie geheim zu halten wenn ein Vampir die Schule unsicher macht … oder Nodoka mal wieder mit zu vielen Büchern eine Treppe runtergeht.
Die Handlung spielt sich in den ersten 26 Folgen in verschiedenen Arcs ab, die man kurz gesagt mit „Negi lebt sich ein“, „Evangeline“, „Kyoto-Ausflug“ und „Asunas Hintergrundstory“ zusammenfassen könnte. Jede spielt sich in ca 4 Folgen ab, dazwischen passieren Random-storys oder einzelne Charakter-Arcs, wie Sayo, die eine eigene Folge gewidmet kriegt, nachdem sie die meiste Zeit des Animes immer im Hintergrund vor sich hinlungert. Viel des Animes kann man als „Harem/Slice of Life/Romance“ abstempeln, vor allem weil irgendwann einfach jedes Mädchen der Klasse (außer Asuna) Negi mehr oder weniger anhimmelt. Wirklich helfen tut es da nicht dass der Hermelin Camo, der quasi Negis magisches Maskottchen wird darauf drängt, einen temporären Partnerschaftsvertrag mit jedem Mädchen das grad vor Negis Nase steht zu schließen.

Zwischendurch erfährt man auch mal was über Negis Vater Nagi. Welch einfallsreicher Vater das ist. Um etwas über seine Mutter zu erfahren muss man den Manga büffeln. Sind ja nur 38 Bände.
Mit der Zeit schleift sich der Anime von „Niemand darf erfahren dass Negi ein Magier ist“ zu „Eigentlich hat eh jeder Charakter von Haus aus was mit Magie oder Dämonenbekämpfung oder dergleichen zu tun, also wayne“ ab, was dazu führt dass es sich gegen Ende der ersten Staffel ziemlich zieht. Vor allem Asunas Arc, die letzten 4 Folgen, ist einfach unnötig reingepflastert worden. Ansonsten ist der Anime eine sehr lustige Erfahrung. Das kann die „zweite“ Staffel doch nur besser machen, oder?
Nunja. Kommen wir also zu Magister Negi Magi Negima!? Nach einem Studiowechsel von Xebec zu Shaft bekam der Anime eine Art Revival. Negima fängt nämlich erstmal mit einem 6 Folgen langem Recap der Story an, die sich kurz nach dem sehen der ersten Staffel so anfühlt als hätte man die Arcs der ersten Staffel einfach mal in eine Folge zusammengepatscht. Auch die Charaktere selbst haben sich teilweise geändert oder komplett neue wurden hinzugefügt. So wurde z.B. Asuna von einem ernsten Charakter, die selbst Geld verdienen musste und immer früh rauskam um Zeitungen dafür auszutragen zu einem dummen comic relief-charakter. Und was ihre Haare in dieser Staffel anstellen wage ich nichtmal verstehen zu wollen. Wenigstens haben sie es geschafft fast alle Voice Actors wieder zusammenzutrommeln.

Dafür ist die Animation um einiges schöner geworden. So…wenigstens das ist in Ordnung?
Der Rest des Animes dreht sich dann ein Jahr später? (die Klasse heißt dann auf jeden Fall plötzlich 3-A statt 2-A) um den Star Crystal, ein Artefakt dass unendliche magische Fähigkeiten verleihen kann, solange man es beherrscht. Was andernfalls passiert, sieht man im rest von Negima?! Da öffnen sich auf einmal magische Portale, wodurch Negi in jeder Folge 2-3 neue Vertragspartner kriegt während er versucht aus der Welt dieser Folge zu entkommen, entkommt dabei nur haarscharf dem Entzug seiner Magie weil ihm mal wieder wer draufgekommen ist das er Zaubern kann, und andere vorhersehbare Dinge.
Aufgelockert wird das nur durch absolut verwirrende Sequenzen und Dialoge die einen nur verwirrt zurücklassen. Dann tauchen auch irgendwie auf einmal Negis Schwester Nekane und Kindheitsfreundin Anja auf und alles wird nur noch verwirrender und manchmal wirkt es auch etwas erzwungene Comedy. Die natürliche Comedy der ersten Staffel wird durch Slapstick, 4-th Wall Breaks und einfach nur dumme Charakteränderungen ersetzt und das macht die „zweite“ Staffel einfach nicht wirklich gut in meinen Augen.

Noch dazu mit absolut irritierenden Plottwists und der große Böse ist auch total sinnfrei in Szene gesetzt. Und Negi jammert ganz viel wegen seinem Papa rum.
Alles in allem würde ich die erste Staffel sehr empfehlen, die „zweite“ … eher nicht so. Die war eher zum schlafen und ich hab mir eindeutig mehr Details aus der ersten Staffel gemerkt als aus der „zweiten“.
Ich will keine Punkte-Wertungen abgeben, daher kann ich nur sagen „Yay, wieder mal ein Anime-review zwischen den ganzen Games“