Unglaublich hab ich mich auf das neue Digimon gefreut, nachdem Bandai mit dem letzten Titel (Digimon Story: Cyber Sleuth) das Franchise aus der Vertiefung und wieder in ein gutes Licht gerückt hat (ganz im Gegensatz zu All-Stars Rumble)
Also…wars das freuen wert?
Als erstes starten wir mit einer Beschwerde an Bandai: Was fällt denen eigentlich ein einen Vita-exclusive in Japan bei uns exklusiv für PS4 zu bringen? Ich meine sie haben damit dafür gesorgt dass Japan auch eine PS4-Version kriegt (die „International-Version“ die wir auch gekriegt haben, mit Text in allen Sprachen) aber trotzdem. Es gibt auch Leute die die PSVita spielen, SONY! So tot ist die nicht und da die Switch das Konzept geklaut und verbessert hat zeigt das auch dass es funktionieren kann (wird?).
Aber kommen wir zum Spiel selbst. Ist es wirklich so gut wie erhofft?

Also wenn ihr ein altes Digi-vice habt…los! Ab in die Digi-Welt mit euch.
Beginnen tut das ganze eigentlich recht imposant. 7 Jahre nachdem wir ein Digimon-Tournament gewonnen haben greifen wir das erste Mal seit diesem Tag zu unserem Digi-vice. Das transportiert uns in die Digi-Welt, in der wir auf unsere 2 Partner treffen, Metal Greymon und Metal Garurumon, die uns anscheinend schon sehnlichst erwartet haben, damit wir ihnen gegen ein Mashinedramon helfen können. Alleine konnten die anscheinend nichts tun.
Hier werden wir gleich in das Kampfsystem eingeweiht, das wir nach dieser Sequenz eine ganze lange Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen werden. Der Einstieg in dieses Spiel ist nämlich angenehm amüsant, doch aber auch sehr langsam und teilweise mühsam. Aber erstmal zum recht passiven Kampfsystem.
Sobald ein Gegner berührt wird schwenkt das Spiel zu einer Kampfarena über. Hier kämpfen die eigenen Digimon aktiv und selbstständig gegen die Gegner, abhängig von den 3 taktiken „möglichst viele MP verbrauchen“, „ausgeglichener MP-Verbrauch“ und „MP sparen“ und von den Befehlen die man ihnen angibt. So kann ein Digimon später im Spiel bis zu 4 Angriffe in einen Kampf mitnehmen. Die einzigen Dinge die man während des Kampfes tun kann um seine Digimon zu unterstützen ist ihnen Items zuzuwerfen und ihnen ein „Gut gemacht“ zuzurufen, um die eigenen Befehlspunkte zu erhöhen. Mit einer gewissen Anzahl von denen kann man dann den Digimon selbst Befehle geben oder Spezialangriffe auslösen. Der Rest passiert durch die übliche Tiefe von Digimon-Spielen durch Elementarresistenzen und dem Virus->Daten->Serum->Virus Schere-Stein-Papier Prinzip.
Durch diesen ersten Kampf sterben eure Partner erstmal. Kein Grund traurig zu sein, denn das wird euch noch oft bevorstehen in diesem Spiel und wird eher zu einem Faktor der Nerven kostet statt wirklicher Trauer. Denn wenn einer eurer Partner stirbt kann er als beliebiges Digi-Ei wiedergeboren werden. Und damit kommen wir schon zum Hauptteil des Spiels: Der Aufzucht und dem Training.

In diesem Raum werdet ihr die ersten Stunden des Spiels mehr verbringen als dass ihr durch die Welt streifen könnt.
Mit Baby-Digimon kann man ja nicht grad viel anfangen, nicht wahr? Daher habt ihr dieses Trainingshaus. Hier könnt ihr eure Digimon in den bekannten Stats (STR, AUS, GES, WEI, TP, MP) trainieren und damit auch den Digitationspfad beeinflussen. und da alle 350 Digimon in diesem Spiel aus knapp 10 Eiern rauskommen, sind diese Digitationspfade sehr verzweigt und es ist schwer zu sagen was aus den Digimon wird. Vor allem in der Anfangsphase, in der alle Digitationsvorraussetzungen noch verdeckt sind und erst durch das Vertrauen aufbauen mit den Digimon für die nächste Phase freigeschalten werden können. so kann man bei Anfänger I die Vorraussetzungen für die folgenden Rookie-Digimon lernen, in der Rookie-Phase für Champion, in Champion für Ultra, in Ultra für Mega, ihr versteht was ich meine. So ist es anfangs unmöglich vorrauszusagen in was sich eure Digimon entwickeln werden, selbst wenn ihr die Digitationspfade eigentlich auswendig kennt. So wollte ich ein Patamon züchten, bekam aber ein Tsukaimon, das später zu youkoumon wurde. Zurückdigitieren geht allerdings nicht.
Stattdessen sind eure Digimon wie Tamagotchis. zu gewissen Zeiten bekommen sie Hunger, müssen auf die Toilette, werden müde und müssen schlafen, Kämpfe und Training strengen sie an, sodass sie ein Päuschen brauchen, sonst werden sie Krank. Und wenn sie im Kampf KO gehen werden sie verletzt, was sich durch weitere Anstrengung zu einer schweren Verletzung ausarten kann. Alle negativen Zustände, also Hunger, Fluch (so heißts wenn sie aufs Klo müssen), Verletzung und Krankheit zehren am Leben eurer Digimon. Und wie Tamagotchis müssen sie irgendwann sterben. Dann können sie als neue Digi-Eier wiedergeboren werden und der Kreis beginnt von neuem. Und jedesmal wird ein Teil der Stats weitergegeben, digimon digitieren schneller, und sind stärker als beim letzten mal. So kommt man immer ein bisschen weiter, unterstützt von mehr und mehr Zähmerfähigkeiten.
Diese Fähigkeiten helfen euch dabei besser zu trainieren, mehr Leben zu erhalten, effizienter im Kampf zu werden, oder bessere und öfter Items in der Welt rumliegen zu finden und vieles mehr. Diese Dinge erlernt ihr während ihr langsam in die Welt hinausdringt, Digimon zu euren Freunden macht, neue Orte erkundet und langsam an der Story kratzt, die sich entfaltet. Und dabei sterben zwischendurch Eure Digimon, um den Zyklus von neuem zu starten. Trainieren, langsam vorrandringen, neue Orte entdecken, sterben. Was absolut nervig klingt ist aber gleichzeitig ein gutes Spielsystem. Man kann nicht durch die Welt rushen, die Schwierigkeit der Gegner steigt rapide und schon oft hat mich der erste Gegner der neuen Gegend mit einem Angriff ko geschlagen, wo meine Digimon keine Probleme gegen die Gegner einen „Raum“ davor hatten. Also ist es doppelt belohnend wenn man es dann doch schafft und somit neue Orte zum erkunden erschließt. Und jeder neue Ort hat eine Überraschung parat.
Alles in allem ist dieses Spiel wirklich gut und ich werde noch lang in die Welt von Next Order eintauchen. Viel mehr kann ich hierzu nicht mehr sagen. Wenn ihr nur ein bisschen Digimon-fans seid, holt es euch.