Was kommt dabei raus wenn man Ace Attorney-Fans einen Ace Attorney-Manga schreiben und zeichnen lässt, solange Capcom es absegnet? Einen Haufen komischer Fälle.
Der Ace Attorney Manga unterscheidet sich von den anderen Medien dadurch, dass er eigene Fälle und Storylines auf die Beine stellt, die es in den Spielen nie gab. Sogar eigenständige wiederkehrende Charaktere erfindet der Manga, auch wenn bekannte Gesichter wie Miles Edgeworth, Franziska von Karma und Larry Butz trotzdem mit von der Partie sind.
Der Manga spielt zwar auf die Ereignisse der Spiele an, doch bleibt er dabei komplett selbstständig. Ich will hierbei keine Storyelemente spoilern, doch alleine in den Kapiteln mit den Wahrsagern und dem Tengu-Glauben passieren so viele Insider (wenn man die Spiele nicht kennt), dass man oft schmunzeln muss, wie z.B. dass Phoenix vorhergesagt wird dass er ein Piano-Spieler wird oder dass FvK mal wieder wegen ihrem Talent mit der Peitsche angebetet wird.
Die Fälle selbst sind ähnlich aufgebaut wie im Spiel. Erst passieren völlig normale Dinge, dann ist auf einmal jemand tot und Phoenix/Miles natürlich mittendrinnen. Im Vergleich zu den Spielen ist das Ermitteln der beiden allerdings doch etwas übertrieben, was vielleicht auch damit zusammen hängt dass man vor allem im Phoenix Wright Manga erstmal sieht was hinter den Worten wirklich abgeht. Wenn Miles allerdings einen Fall löst ohne sich überhaupt aus einem Raum rauszubewegen, nur mit Hilfe von Logik (die im Fall der Mangas nicht ganz so 1+1=2 ausfällt wie in den Spielen), dann wirkt es das erste Mal auch so als würde seine Fähigkeit des logischen Denkens auch wirklich über das eines Normalsterblichen hinausreichen.
Einen overarching Storyark hat der Manga jedoch nicht. Bis auf die 1/2 wiederkehrenden neuen Charaktere und die Unmengen an Cameos von bekannten Charakteren ist jeder Fall für sich alleine lesbar und es gibt keine großartige Botschaft am Ende wie es Capcom in die Spiele eingebaut hat.
Dieser Post ist eigentlich ziemlich kurz, denn dadurch dass jeder Fall nur so kurz ist kann man wenig sagen ohne zu spoilern, außer vielleicht dass die Mangas zwischen oder während den ersten drei Spielen angesiedelt sind, während Investigations halt zwischen oder während den Investigation spielen angesiedelt ist. Aber da die Ace Attorney-Timeline sowieso merkwürdig ist, halten wir uns mal hier nicht länger auf. Viel mehr kann ich auch nicht sagen … die Charaktere sind gut getroffen, die Story ist interessant und es ist auf jeden Fall spannend auch mal zu sehen wie ungeschickt sich Phoenix anstellt während Miles nur so „Heh. Ich weiß alles über den Fall“ in einen Raum spaziert, auch wenn man etwas losgelöst ist von den Charakteren, weil man nicht durch die eigene Logik versuchen muss den Angeklagten als unschuldig zu erklären. Also wenn Phoenix mal verzweifelt löst das auch keinen Stress in einem selbst aus, wie wenn man das Spiel selbst spielen würde.